Workation auf Rügen: Erfahrungsbericht

Wie ich meine Workation auf Rügen erlebt habe.

Datum: 28.04.2025

Lesedauer: ≈ 7 Minuten

Head Shot Jan Gemeinhardt, Webdesigner und Founder of DESIGNTD

Autor:
Jan Gemeinhardt

Workation auf Rügen Blogbeitrag
·
Du willst produktiv arbeiten, aber spürst, dass du dafür unbedingt mal raus musst? Willkommen im Dilemma vieler Kreativer und Selbstständiger. Zwischen Kundenterminen, Contentplanung und To-do-Listen bleibt oft keine Luft zum Atmen – geschweige denn zum Neudenken.

Ich habe sechs Tage Workation auf Rügen in einem Apartment mit Coworking-Space verbracht. Mit Seeblick. Mit Ruhe. Mit Fokus. Und: mit ein paar Erkenntnissen, die ich so nicht erwartet hatte. Einfach mal raus aus der gewohnten Bubble!

In diesem Beitrag erhältst du einen praxisnahen Erfahrungsbericht und wie du als Architekt, Designer oder generell als Online-Dienstleister von einer Workation wirklich profitieren kannst – ohne gleich monatelang um die Welt reisen zu müssen.

Inhaltsverzeichnis

  • Workation Rügen: Ankommen und Entschleunigen
  • Struktur trifft Freiheit: Mein Workation-Ablauf im Überblick
  • Mein Workation Tagesablauf auf Rügen
  • Was ich auf Rügen gelernt habe (und was du mitnehmen kannst)
  • Workation als Gamechanger für Kreativschaffende
  • Deine nächste Workation: So startest du jetzt
  • Checkliste für die Planung
  • Tipps für Rügen
  • Herausforderungen bei Workations
  • Fazit: Arbeiten, wo du aufatmest

Lass uns gemeinsam dein nächstes Projekt starten!

Hast du eine Idee oder ein Projekt, das umgesetzt werden soll? Ich freue mich darauf, von dir zu hören. Lass uns gemeinsam deine Vision realisieren!

Für jegliche Anliegen und Fragen stehe ich Ihnen gerne unter design@jangemeinhardt.de zur Verfügung.

Jetzt Kontakt aufnehmen

Was kann ich von einer Rügen Workation erwarten?

Rügen bietet mehr als schöne Fotos. Die Insel ist weit, offen und ruhig und genau das, was vielen in ihrem Alltag fehlt.

Als ich aus Leipzig ankam, fühlte sich schon der Zwischenstopp in Stralsund nach Loslassen an. Die Weite des Wassers, die klare Luft und der Abstand zum gewohnten Schreibtisch waren sofort spürbar.

Du musst eben nicht unbedingt ein Fernreise ans andere Ende der Welt machen, um dein System mal zu rebooten.

Rügen hat mir gezeigt, wie effektiv ein Ortswechsel für Klarheit, Kreativität und Konzentration sein kann.

Workation: Ankommen und Entschleunigen

Zugegeben: Meine Ankunft war nicht perfekt...

Ich bin etwas verschlafen um 4:30 Uhr in der Frühe los und war dann erstmal 7h durchgehend im Zug. Auch die Unterkunft in Lietzow stellte sich anfangs als kleiner Aufreger heraus. Aber gerade dieser Moment zeigte mir, wie schnell sich Stress lösen kann, wenn der Rahmen stimmt.
Nach einem Spaziergang an der Bucht war klar: Ich bin natürlich hier, um runterzukommen und dranzubleiben – nicht, um perfekt zu planen.

Meine Lektion: Akzeptiere, dass nicht immer alles reibungslos läuft. Aber wenn du dir die richtigen Bedingungen schaffst, kommst du trotzdem schnell in deinen Flow.

Mein Workation Tagesablauf auf Rügen

Workation heißt nicht: Laptop auf dem Strandtuch. Es braucht vor allem Struktur. Deswegen habe ich mir vorgenommen früh morgens anzufangen und meine Aufgaben in Zeitblöcken fokussiert zu bearbeiten, entweder im Apartment oder im dortigen Coworking Space.

Danach war Zeit für Entdeckung, Reflexion und Bewegung.
Die Balance macht den Unterschied. Wenn ich vormittags konzentriert gearbeitet habe, darf der Nachmittag leichter sein. Spaziergänge an der Kreideküste, ein Besuch in Sassnitz oder einfach nur der Blick auf den Sonnenuntergang.

Das gab meinem Kopf genügend Raum, um wieder out of the box zu denken. Auch wenn eigentlich „Feierabend“ ist.

Was ich auf Rügen für mich gelernt habe

Meine Learnings kamen diesmal nicht aus stundenlangen Workshops oder intensiven Gesprächen. Sondern durch die neue Umgebung oder einfach mich selbst. Podcasts beim Spazierengehen. Gedanken, die plötzlich im Zug auftauchten. Ideen, die ich endlich mal sortieren konnte.

Diese fünf Dinge habe ich für mich mitgenommen:
  • Rechtsschutz ist kein Luxus. Ich habe ein Webinar dazu gehört und wusste danach: Das muss ich regeln. Gerade als Solo-Selbstständiger ist es wichtig, sich rechtlich abzusichern.
  • LinkedIn funktioniert über echte Interaktion. Ich habe das Posten reduziert und den Fokus stattdessen auf echte Interaktion und Qualität gesetzt. Ergebnis: mehr Sichtbarkeit, mehr Gespräche, weniger Druck.
  • Reisen setzt Kreativität frei. Nicht wegen der Orte selbst, sondern weil sie mich zwingen, neu zu denken. Die besten Ideen kamen nicht beim auf den Laptop starren, sondern beim Gehen.
  • Ein Solo-Podcast ist plötzlich denkbar. Ich hab mit dem Gedanken gespielt. Aber in der Zeit auf Rügen wurde durch ein inspirierendes Gespräch aus einem vagen Gedanken eine echte Möglichkeit.
  • Reels vorplanen spart Zeit und Tools. Ich habe gemerkt: Wenn ich Content einmal strukturiert plane, könnte ich mir sogar mehr Zeit sparen un Tools wie Adobe sogar mal pausieren und trotzdem sichtbar bleiben.

Workation als Gamechanger für Kreativschaffende

Viele Kreativdienstleister kämpfen aktuell mit denselben Fragen: Wie bleibe ich sichtbar? Wie schaffe ich mehr Output ohne Burnout? Und wie finde ich Freude an meiner Arbeit?

Workation kann dabei helfen – wenn du sie richtig gestaltest.

Warum du dir eine Workation gönnen solltest:

  • Nicht zum Urlauben, sondern um Klarheit zu gewinnen.
  • Zum Reflektieren über Ziele, Projekte und Prozesse.
  • Zum Sammeln neuer Perspektiven, die im Alltag oft untergehen.
  • Setze dir eine klare Intention: Was genau möchtest du erreichen? Deine Intention bestimmt deinen Output.

Mein Tipp für den Einstieg:

  • Starte mit einer kurzen Workation von 3 bis 5 Tagen.

    Schon eine kompakte Auszeit kann spürbare Effekte auf Fokus und Kreativität haben.

Deine nächste Workation: So startest du jetzt

Wenn du jetzt denkst: „Das will ich auch mal machen!“, dann hier mein Fahrplan für dich.

Checkliste für die Planung:

  • Klare Zielsetzung: Was willst du dort alles erledigen oder klären? Ich habe bereits vorgearbeitet um mit einem Puffer entspannter
  • Suche den geeigneten Ort für deine Präferenzen.
    Mir gefallen: Natur, Ruhe, halbwegs gute Infrastruktur – kein Party-Hotspot.
  • Unterkunft mit stabilem WLAN und ruhigem Arbeitsbereich. Das solltest du natürlich auf jeden Fall vorab klären. Entweder beim Aibnb-Host nachfragen oder ein Coworking Space organisieren.
  • Zeitstruktur: Blocke dir vorab feste Fokuszeiten und Freiräume.
  • Technik-Setup: Laptop, Noise-Cancelling-Kopfhörer, evtl. mobile Hotspot-Option als Backup, Bluetooth Mouse und/ oder Tastatur, Mikrofone... etc.
  • Inspirationstools: Podcasts, Bücher, leeres Notizbuch.

Tipps für Rügen

  • Ort: Lietzow, Binz oder Sassnitz auf Rügen, Wanderung von Sassnitz zum Königsstuhl
  • Workflow: Deep Work am morgen mit festen Zeitblöcken, danach Bewegung & Reflexion
  • Pro-Tipp: Plane bereits Content für die Zeit nach der Workation schon vor – dann hast du länger was davon

Herausforderungen bei Workations

Mein Rat: Lass los, was nicht kontrollierbar ist. Ein paar Dinge muss man auf sich zukommen lassen. Gib dir selbst Raum zum Umdenken und genügend Flexibilität.
  • Zu wenig Struktur = keine Ergebnisse
  • Ganzen Tag in Calls? = kein Ortswechsel-Effekt
  • Zu hohe Erwartungen = Frust statt Flow
  • Kein Research = Falsche Erwartungen

Fazit: Arbeiten, wo du aufatmest

Wenn ich meine Rügen-Woche in einem Satz zusammenfassen müsste, wäre es dieser:
Ich habe weniger gemacht – und mehr erreicht. Weil ich mir erlaubt habe, rauszukommen.
Zugegeben: Workation ersetzt keinen klassischen Urlaub Aber sie kann helfen, seine eigenen Routinen mal zu hinterfragen – wenn man sie nicht als Ausrede nutzt, um schöne Fotos mit #NewWork zu taggen.

Besonders für uns Kreativschaffende lohnt sich der Perspektivwechsel – nicht irgendwann, sondern jetzt.